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KinoConnect Innovations-Workshop am 11.12.2024 in Wuppertal.

Aktualisiert: 20. Dez. 2024

Am 11. Dezember 2024 versammelten sich in Wuppertal Kinobetreibende, Verleiher und Branchenexpert*innen zum KinoConnect Innovations-Workshop. Ziel der Veranstaltung war es, die Zukunft der Kinobranche aktiv mitzugestalten. In einem dynamischen World-Café-Format wurden an vier Thementischen innovative Ideen und Lösungen erarbeitet. Diese reichten von der gezielten Ansprache neuer Zielgruppen über die Vermarktung von Kinoabos bis hin zur Entwicklung eines bundesweiten Kinotags. Der Workshop bot eine Plattform für kreativen Austausch und die Entwicklung neuer Strategien, um die Herausforderungen der Branche erfolgreich zu meistern. In diesem Beitrag fassen wir die wichtigsten Erkenntnisse und Ergebnisse der Veranstaltung zusammen.


Inhaltsverzeichnis





Einige Eindrücke aus unserem Workshop:



 

Thementisch 1: Zielgruppe Solo-Kinogänger*innen

Aufgabenblatt für Thementisch Solokinogänger*innen
Aufgabenblatt für Thementisch Solokinogänger*innen

1. Fragestellung und Herleitung

Der Thementisch des Workshops fokussierte sich auf die Zielgruppe der Solo-Kinogänger*innen, basierend auf einem Impuls der Firma Comscore. Laut dem Comscore PostTrak®-Befragungsservice gaben 10 % der Befragten an, dass sie nicht ins Kino gehen, weil sie keine Begleitung haben.

Das Ziel des Workshops war es, gemeinsam mit Kinobetreibenden und weiteren Teilnehmenden zu prüfen, ob eine gezielte Ansprache dieser Zielgruppe sinnvoll ist. Dabei sollten Strategien zur Ansprache und Motivation entwickelt, spezifische Hürden identifiziert und innovative Angebote erarbeitet werden, um diese wachsende Zielgruppe besser einzubinden.


2. Zusammenfassung der Diskussion

Keines der teilnehmenden Kinos hatte bislang die Zielgruppe der Solo-Kinogänger*innen gezielt angesprochen. Dennoch zeigten alle Teilnehmenden großes Interesse daran, das Potenzial dieser Zielgruppe zu untersuchen und sie durch kleinere, experimentelle Angebote ins Kino zu locken.

Um solche Angebote zu entwickeln, wünschten sich die Teilnehmenden zunächst mehr Erkenntnisse und Daten, etwa durch Fokusgruppen. Ergänzend wurden Best-Practice-Beispiele und Erkenntnisse aus anderen Branchen wie Gastronomie und weiteren Freizeitbereichen als hilfreich erachtet.

Die Bedeutung der Ansprache und des Framings wurde als zentral hervorgehoben. Ein Solo-Kinobesuch sollte in der Kommunikation keinesfalls als Stigma oder Herausforderung dargestellt werden – auch nicht in humorvoller Weise. Vielmehr sollte der Fokus auf den positiven Aspekten wie Unabhängigkeit, Freiheit und Selbstbestimmung liegen. Trends wie „Self-Care“ (bewusste Pflege des eigenen Wohlbefindens) und „Me-Time“ (wertvolle Zeit allein für Entspannung und persönliche Interessen) bieten ideale Anknüpfungspunkte, um den Solo-Kinobesuch als selbstbestimmtes und erfüllendes Erlebnis zu positionieren.


Zielgruppenmerkmale:

In Deutschland leben laut Statista etwa 17 Millionen alleinlebende Personen, insbesondere in den Altersgruppen 25–35 Jahre, 50–60 Jahre und Senior*innen. Gleichzeitig wurde deutlich, dass auch nicht alleinstehende Menschen Interesse daran haben könnten, alleine ins Kino zu gehen.

Allen in dieser Zielgruppe gemein ist ein hohes Maß an Unabhängigkeit, Flexibilität und eine starke Affinität zum Film.


Barrieren und Hürden:

Hauptbarrieren umfassen soziale und Angebots-Aspekte. Eine zentrale soziale Hürde ist das gesellschaftliche Stigma des Alleinseins, das oft negativ behaftet ist und potenzielle Besucherinnen vom Solo-Kinobesuch abhält. Zudem fehlen häufig zielgruppenspezifische Angebote wie spezielle Rabatte oder Veranstaltungen, die die Bedürfnisse von Solo-Kinogängerinnen gezielt ansprechen.


Angebotsideen:

Einige Kinos haben bereits erste Projekte umgesetzt: Das WOKI-Kino in Bonn bot vergünstigte Tickets für Solo-Besucher*innen am Valentinstag an. Im Cinetower Alsdorf konnte einst ein Freiplatz neben dem eigenen Sitz gebucht werden, um ein ungestörtes Kinoerlebnis zu ermöglichen. Das Cineplex Bad Kreuznach veranstaltet die „Horror Date Night“, an der auch Einzelpersonen teilnehmen können.

Zusätzlich können bestehende Event-Serien wie Generationen-Kino-Veranstaltungen, Filmauslese-Vorführungen oder Event-Cinema-Formate (Alternative Content) für Solo-Besucher*innen geöffnet werden.

Eine innovative Idee ist das Kinderkino für Eltern: Während ein Elternteil einen Film genießt, wird das Kind betreut oder sieht in einem separaten Raum einen altersgerechten Film. Dies könnte Eltern ansprechen, die sonst Schwierigkeiten hätten, ihre Betreuungsaufgaben mit einem Kinobesuch zu vereinbaren.

Zusätzlich wurden Anreize wie vergünstigte Tickets für Einzelpersonen („-10 % auf Solo-Tickets“) oder „Bring-a-Friend“-Angebote vorgeschlagen, um Solo-Kinobesuche attraktiver zu machen.


Kommunikation:

Die Kommunikation sollte die positiven Aspekte eines Solo-Kinobesuchs in den Mittelpunkt stellen. Digitale Kanäle wie Instagram, TikTok, Facebook oder Newsletter eignen sich ideal, um Solo-Events und spezifische Angebote kostengünstig zu bewerben.

Storytelling könnte die Zielgruppe als trendbewusst, individuell und unabhängig inszenieren. Botschaften wie „Kino liebt Einzelgänger“, „Selfcare“, „Me-Time“, „Entschleunigung“ oder „Digital Detox“ vermitteln emotional die Vorteile eines Solo-Kinobesuchs und präsentieren ihn als Teil eines modernen, selbstbestimmten Lebensstils.

Auch einfache Marketing-Experimente, z. B. Social-Media-Kampagnen, A/B-Tests von Botschaften oder Rabatte wie „-10 % auf Solo-Tickets“, könnten schnell und kostengünstig getestet werden, um Resonanz und Interessen der Zielgruppe besser zu verstehen.


3. Next Steps

Insights & Daten: Es sollten umfassende Daten zu den Bedürfnissen und Hürden von Solo-Kinogänger*innen erhoben werden. Kinoverbände, Comscore und die FFA könnten hierbei unterstützen und Fragen klären wie: „Welche Freizeitaktivitäten üben Menschen allein aus?“ oder „Welche Motive treiben sie an?“ Ein Vergleich mit internationalen Best Practices und Ansätzen aus anderen Branchen könnte wertvolle Impulse liefern.

Pilotprojekte: Einzelne Kinos könnten eigenständig Pilotprojekte durchführen, um Solo-Kino-Events in kleinem Rahmen zu testen. Beispiele sind thematische Abende, Rabattaktionen oder die Einführung von Freiplätzen. Influencer-Kampagnen könnten diese Events begleiten, um gezielt Aufmerksamkeit zu schaffen. Das direkte Feedback der Teilnehmenden würde wichtige Erkenntnisse für zukünftige Entwicklungen liefern.



 

Thementisch 2: Vermarktung von Kinoabos

Aufgabenblatt für Thementisch Vermarktung von Kinoabos
Aufgabenblatt für Thementisch Vermarktung von Kinoabos

1. Fragestellung und Herleitung

Der Thementisch des Workshops konzentrierte sich darauf, wie Kinoabos attraktiver gestaltet und erfolgreich vermarktet werden können. In Zeiten, in denen Streaming-Dienste flexible Abomodelle anbieten, ist es entscheidend, Kinoabos mit zusätzlichen Mehrwerten auszustatten, um bestehende und neue Zielgruppen langfristig zu binden.

Ziel des Workshops war es, gemeinsam mit Kinobetreibenden und Teilnehmenden zu diskutieren, welche Mehrwerte Kinoabos neben der reinen Flatrate bieten können. Dabei wurden mögliche Partnerschaften, Barrieren und innovative Marketingstrategien erarbeitet, um Kinoabos in der Branche besser zu etablieren.


2. Mehrwerte der Mitgliedschaft

Die Diskussion zeigte, dass Kinoabos durch zusätzliche Vorteile attraktiver werden können. Mehrwerte, die über die reine Flatrate hinausgehen, umfassen:

  • Flexibilität – Pausenregelungen für Urlaub oder Krankheit, die Möglichkeit, Tickets flexibel umzubuchen, und die zeitweise Übertragung des Abos an Freundinnen als „Schnupperangebot“ für potenzielle Neukundinnen.

  • Belohnungssysteme – Punkte sammeln für Rabatte auf Snacks oder Getränke (Concessions) sowie Gutscheine für weitere Kinobesuche.

  • Exklusive Events – Zugang zu Sondervorführungen, Previews, Filmtalks und Behind-the-Scenes-Events nur für Abonnent*innen.

  • Community-Vorteile – „Bring-a-Friend“-Aktionen, Community-Abende für Abonnentinnen und Solokino-Events zur Vernetzung von Einzelbesucherinnen.

  • Lokale Kooperationen – Rabatte und Vorteile bei Partnern wie Restaurants, Cafés oder andere Lokalitäten in der Nähe des Kinos.

  • Komfort und Service – Priority-Services wie reservierte Sitzplätze für Freunde, spezielle Snack-Angebote oder vereinfachte Buchungsprozesse über die App.


3. Zusammenfassung der Diskussion

Ein entscheidender Faktor ist die Flexibilität der Abomodelle, um unterschiedliche Bedürfnisse abzudecken. Auch die Einbindung von Partnern wie lokalen Unternehmen oder Streaming-Diensten kann den Mehrwert eines Kinoabos deutlich erhöhen. Es wurde betont, dass Kinoabos als moderne und wertvolle Alternative zu Einzeltickets kommuniziert werden sollten, um jüngere Zielgruppen anzusprechen.


4. Kommunikation

Die Kommunikation sollte die positiven Aspekte und Mehrwerte eines Kinoabos betonen. Digitale Kanäle wie Instagram, TikTok, Facebook und Newsletter eignen sich besonders für die Zielgruppenansprache.

Storytelling-Kampagnen können das Kinoabo als flexible, kostensparende und bereichernde Möglichkeit darstellen. Botschaften wie „Deine Kino-Flatrate mit Mehrwert“, „Mehr Filme, mehr Vorteile“ oder „Erlebe mehr als nur Kino“ könnten die Attraktivität steigern.

Einfache Marketing-Experimente wie A/B-Tests für Rabattaktionen oder gezielte Social-Media-Kampagnen können helfen, die Interessen der Zielgruppen besser zu verstehen und die Kommunikation zu optimieren.


5. Next Steps

  • Pilotprojekte starten: Einzelne Kinos können Pilotprojekte mit erweiterten Abo-Modellen und zusätzlichen Mehrwerten durchführen.

  • Feedback einholen: Die Rückmeldungen der Abonnent*innen aus den Pilotprojekten sammeln und auswerten, um die Modelle kontinuierlich zu verbessern.

  • Best Practices identifizieren: Erfolgreiche Ansätze aus anderen Branchen oder Ländern analysieren und auf die Kinosituation übertragen.


 

Thementisch 3: Kinotag



Ergebnisse folgen in Kürze.



 

Thementisch 4: Ideenpool Marketing



Ergebnisse folgen in Kürze.




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